Im Oktober 2004 wurde die Broschüre „Ein Fluss – Drei Länder – Ein Ziel“ veröffentlicht und auf der internationalen Konferenz „Saubere Neiße“ in Liberec vorgestellt. Die Broschüre soll als begleitendes Lehrmaterial in Schulen aber auch als Informationsbroschüre für alle interessierten Bürger das öffentliche Interesse für die Wasserqualität der Lausitzer Neiße und das Engagement zur Reinhaltung des Wassers fördern.

Durchgeführte Projekte

Durch Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt konnte das Projekt „Konzeptionelle Untersuchungen und Pilotlösungen zur schrittweisen Entwicklung der ländlichen Abwasserentsorgung in der Dreiländerregion Neiße“ umgesetzt werden. Die Gesamtkosten betrugen 280.000 DM, davon wurden 70% gefördert. Das Ziel war die kostengünstige und innovative Ortsentwässerung im ländlichen Raum.

Eine weitere durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderte Untersuchung war „Der Verlauf der natürlichen Revitalisierung der Ichthyozönose in der Lausitzer Neiße“. Dieses deutsch-tschechische Projekt wurde von tschechischer Seite durch die Karlsuniversität Prag, die Firma Ecochem Liberec und die Kreisverwaltung Liberec unterstützt. Es wurde der gegenwärtige Zustand der Lausitzer Neiße als Einheit von Gewässerstruktur, Wasserbeschaffenheit und Besiedlung analysiert und dokumentiert. Es sollte damit eine zukunftsweisende Grundlage für einen einzugsgebietsbezogenen, länderübergreifenden Gewässerschutz geschaffen werden.

Erreichte Ziele

Auf deutscher Seite

  • Initiierung von Bachpatenschaften (im Rahmen des Prozesses „Lokale Agenda 21“). Sie bieten jedem Görlitzer, besonders Schulen und Vereinen die Möglichkeit, sich aktiv an der Beobachtung, der Pflege sowie der naturnahen Unterhaltung und Gestaltung der Gewässer zu beteiligen.
  • kommunale Kläranlagen wurden auf den Stand der Technik gebracht
  • Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit zur Gewässerqualität und Sauberhaltung der Neiße
  • Erstellung Datenbestand über abwassertechnische Problemstellungen und Schaffung von Entscheidungsgrundlagen für die internationale Kommission zum Schutz der Oder

Auf polnischer Seite

  • Bau der Kläranlage und Modernisierung und Ausbau der Sanitärkanalisation in Sieniawka-Porajów
  • Modernisierung der Oberflächenentwässerung des Tagebaus Turów
  • Bau der Kläranlage und Modernisierung und Ausbau der Sanitärkanalisation sowie Bau der Vorkläranlage für den Baumwollbetrieb DOLTEX in Bogatynia
  • Modernisierung der Absetzbecken des Systems der Kippenentwässerung sowie Rekultivierung (Bewaldung) im Braunkohletagebauwerk Turów
  • Bau der Kläranlage in Radzimów
  • Bau des Abwasserpumpwerks für den Stadtbezirk Ujazd in Zgorzelec
  • Modernisierung der kommunalen Kläranlage in Piensk
  • Bau der kommunalen Kläranlage in Przewóz und in Leknica
  • Bau der Pumpstation Ujazd

Auf tschechischer Seite

  • Bau der Kläranlage in Liberec und Jablonec n.N. und Abwasserleitung Jablonec n. N.-Liberec
  • Bau der Kläranlagen in Chrástava, Hrádek nad Nisou, Frýdlant, Hejnice, Visnove, Nové Město pod Smrkem
  • Bau des Abwasserkanals in Liberec
  • Beseitigung der Altlasten im Heizwerk Liberec und auf dem Gelände der Firma Ilbau Liberec in Chrástava
  • nach dem Hochwasser 1997 wurden verschiedene Maßnahmen im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße und Smědá durchgeführt

Gemeinsam erreichte Ziele

  • trilaterale Kartierung der Direkteinleiter in die Neiße
  • Erfassung Altablagerungen, Altlasten
  • Erfassung der Lager Wasser gefährdender Stoffe und deren Haupttransportwege
  • Erfassung der Gewässer II. Ordnung (Vorfluter der Neiße) und deren Wasserqualität
  • Die Wasserqualität der Lausitzer Neiße hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. 1993 hatte der Fluss eine Gewässergüte III (stark verschmutzt). Heute weist die Neiße von Hradek/Hartau bis unterhalb Hirschfelde eine Gewässergüte von 2-3 (kritisch belastet) und oberhalb von Görlitz eine Güte von 2 (mäßig belastet) auf. Die trilaterale Arbeitsgruppe „Saubere Neiße“ hat dazu auch ihren Beitrag geleistet. Diese Verbesserung der Gewässergüte wurde durch die Verminderung von Abwassereinträgen in die Lausitzer Neiße erzielt.